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Mannsein in einer von Frauen dominierten Welt!

Mannsein in einer von Frauen dominierten Welt!

Zugegeben, das ist ein provozierender Titel. Aber ich will auch nichts anderes, als die Medien: Aufmerksamkeit. Und die erreicht man am besten durch Provokation. Manches was nun folgt, mag etwas überspitzt sein, aber es sind meine Grundüberzeugungen. Das heißt ich bin davon überzeugt, dass sie meistens zutreffen – aber nicht immer.

Es gibt Frauenbeauftragte, Emanzipation, Frauenhäuser … etwas vergleichbares ist für Männer nicht in Sicht. Im Kindergarten, in der Grundschule und Zuhause werden Jungs fast ausschließlich von Frauen erzogen. Unser Bundeskanzler ist eine Frau. Die Bibel in „Gerechter Sprache“ redet von der Heiligen Geistin und von „Jüngerinnen und Jüngern“.
Wenn Jungs in der Schule schlechte Noten schreiben, dann sagen alle es liege daran, dass Jungs zu viel fernsehen und Konsolenspiele spielen. Sogenannte Amokläufer sind alles Jungs. Wenn Jungs sich auf dem Schulhof schlagen, dann bekommen sie einen „Eintrag“ oder eine andere Art der Bestrafung. Wenn die Frauenfußball WM in Deutschland stattfindet, dann wird JEDES Spiel im Fernsehen übertragen, die Stadien sind voll – dabei handelt es sich höchstens um drittklassigen Fußball – wenn man es mit Männerfußball vergleicht. Und wenn ich in Facebook einen Witz dazu poste, werde ich dafür einfach nur blöd angemacht – anstatt, selbst von Männern, Zustimmung zu bekommen. Wenn beim Fußball ein Spieler einem anderen einen Klapps auf die Brust gibt, bekommt er dafür die rote Karte – wenn der Andere ihm vorher eine üble Bösartigkeit an den Kopf geworfen hat – bekommt er höchstens eine Gelbe. Die Emanzipation geht sogar soweit, dass die deutsche Sprache „verschandelt“ wird. Es gibt Schiedsrichterinnen, Fußballerinnen und sogar Wasserhennen [Spaß:-)] dabei war es viele hundert Jahre klar, dass die Mehrzahl von Schiedsrichterin, einfach Schiedsrichter sind (Das Beispiel ist schlecht gewählt, weil Fußball noch gar keine mehrere hundert Jahre gespielt wird…aber das Prinzip ist bei anderen Worten das Gleiche), und von Verkäuferin einfach die Verkäufer. Da ist nichts dran männlich. Es ist einfach Plural. Es wird über eine Frauenquote bei Vorstandsposten, bzw. leitenden Stellen in der freien Wirtschaft gesprochen – von einer Quote in Kindergärten oder Grundschulen (für Männer) habe ich noch nichts gehört.

„Typisch“ männliche Verhaltensweisen werden sanktioniert. Was ist falsch daran, wenn sich zwei Jungs prügeln? Solange sie es fair machen und so, dass es keine schlimmen Verletzungen gibt, könnte man es auch einfach eine andere Art von Konfliktlösung nennen. Doch stattdessen wird es zu einem grundsätzlich unerwünschtem Verhalten.

Jungs haben aufgrund ihrer hormonellen „Ausrüstung“ einen hohen Bedarf an Bewegung. Doch dieser können sie häufig in unserer Gesellschaft kaum mehr „nachkommen“ werden. Wo gibt es Freiflächen, wo man sich austoben kann? Wie kann man erwarten, dass diese Kinder acht Stunden auf einem Stuhl sitzen und lernen? Oder: Welche Erzieherin lässt ein Kindergartenkind auf einen Baum klettern? Wenn es runter fällt, dann ist nicht nur die Hölle, sondern die Erzieherin ihren Job los.

Ebenso ist es völlig „männlich“, sich in Konkurrenzkämpfen zu messen. Mann will wissen, wer der Bessere ist, wer der Stärkere, wer der Schnellere…der Schlauere. Doch auch diese Möglichkeiten werden immer rarer. Sozialpädagogen machen fast nur noch Spiele ohne Sieger! Und wenn es mal einen Sieger gibt, dann werden die Verlierer gleich getröstet – „ihr habt euch wacker geschlagen“ auch wenn sie sich weder wacker, noch geschlagen haben. Was für ein Krampf.

Am schlimmsten finde ich, dass wir Männer uns vorschreiben lassen, wie wir uns zu verhalten haben. Wir sind selber schon davon überzeugt, dass es richtig ist in einem Konflikt ruhig zu bleiben, alles zu besprechen und es falsch ist, in einem Konflikt mal laut zu werden, oder mal körperlich zu agieren. Bei Jungs ist es oft so: wir schlagen uns, dann vertragen wir uns. Ich denke, dieses typisch jungenhaftes Verhalten entspricht uns Männern sehr.

Deshalb: Wir sollten uns  Zurück besinnen auf unsere Stärken, auf das was uns entspricht.

Achtung: Ich plädiere nicht für machohaftes Verhalten. Ich plädiere nicht dafür Konflikte mit Gewalt aus zu tragen. Es geht mir nicht darum, Frauen aus Führungspositionen heraus zu halten.

ABER: Es geht mir darum, dass wir Männer uns unserer Stärken und Besonderheiten klar werden und dazu stehen. Und dass wir für unsere Bedürfnisse, bzw. die der Jungs einstehen und für einen Ausgleich sorgen, zwischen mädchenspezifischen und jungenspezifischen Interessen und Stärken.

Und: wenn wir uns unserer Stärken besinnen, dann können und sollen wir auch auf die Schwächen schauen (JEDE Stärke impliziert auch eine Schwäche!).