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Von Ehemännern und Vätern

… eine Zusammenfassung des Buches [Ehemänner und Väter, Derek Prince, veröffentlicht von Derek Prince Ministries – International, 1. Auflage Februar 2000, ISBN 3-932341-12-0], angereichert mit eigenen Gedanken.

Ich veröffentliche diese persönliche Zusammenfassung und meine Gedanken aus dem einem Grund: die Prinzipien, die Derek Prince in seinem Buch aufzeigt, sind meiner Ansicht nach in außergewöhnlich hohem Maß wahr und hilfreich, und haben mein eigenes Vater und Ehemann sein, positiv beeinflusst. Da ich hier nur ein Exzerpt des Buches biete – zudem eines, das ich in erster Linie für mich erstellt habe – werden vielleicht einige Aussagen nicht nachvollziehbar sein. Wer damit unzufrieden ist und tiefer forschen möchte, dem empfehle ich das Buch selbst zu lesen. Das Buch ist hier zu bestellen!
Ich danke dem IBL für die freundliche Genehmigung, diese Zusammenfassung in meinem Blog veröffentlichen zu dürfen.

Da meine WordPressversion keine Fußnoten ermöglicht, habe ich eine PDF Version Ehemänner und Väter zum Download bereitgestellt, in der die Fußnoten verzeichnet sind. Die im folgenden Text mit “ begrenzten Sätze sind in der Regel entweder Zitate aus der Bibel (Züricher Übersetzung) oder des Buches von Derek Prince.

1. Die Ehe ist ein Bund

In Epheser 5,22-31 schreibt Paulus, dass die eheliche Beziehung zwischen Mann und Frau ein Symbol für  die Beziehung von Jesus und der Gemeinde sei. Dann fügt er noch hinzu:“Dieses Geheimnis (Mysterium) ist groß.“
Hintergrund für diese Aussagen sind die sog. Mysterienreligionen. Nur wer in die Religion durch bestimmte Rituale aufgenommen wurde, mit einem Wort „initiiert“, wusste um die „inneren“ Geheimnisse.  Wenn Paulus also schreibt, dass die Ehe ein Geheimnis sei, dann meint Paulus damit, dass das Geheimnis der Ehe nur verstanden werden kann, wenn man in die Ehe initiiert (=durch die Hochzeitszeremonie verheiratet) wurde.
Die Ehe ist mehr als ein Sozialvertrag – sie ist ein biblisches Konzept! Dies wird deutlich, wenn man genauer betrachtet, wie die Bibel einen Bund sieht.

1.1. Prinzipien eines Bundes

Im hebräischen wir ein Bund nicht geschlossen sondern geschnitten! Bei dieser bildhaften Formulierung wird deutlich um was es geht. Ein Bund fordert ein Opfer, und ein Opfer fordert ein Blutvergießen und die Preisgabe eines Lebens.
Wer einen Bund schließt, der unterzeichnet in gewisser Weise sein eigenes Todesurteil.
Das schneiden eines Bundes geschah so, dass ein Opfertier getötet und anschließend in zwei Hälften geschnitten wurde. Diese beiden Hälften wurden in gewissem Abstand einander gegenüber gelegt und dann gingen die Beiden, die den Bund schließen wollten durch die beiden Tierhälften hindurch.
„Was bedeutet es, zwischen den Hälften eines Opfertieres hindurch zu gehen? Es bedeutet, dass man durch das Opfer hindurchgeht, sich die toten Leiber ansieht und sagt: „Dieser Tod war mein Tod. Ab jetzt bin ich mir selbst gegenüber tot und lebe für den, mit dem ich einen Bund habe.“ Abraham verzichtete auf sein Leben, um im Bund mit Gott zu leben. Aber vergessen Sie nicht, dass Gott dasselbe für Abraham tat.“

Übertragen auf den Ehebund bedeutet das, dass sie gemeinsam durch das Opfer Jesu am Kreuz hindurch gehen. Dann sagen sie zueinander:“Als ich durch dieses Opfer ging, starb ich. Ich habe mein Leben hingegeben. Nun lebe ich mein Leben in meiner Frau. Sie ist der Ausdruck meines Lebens. Die Frau sagt dasselbe: Als ich durch das Opfer ging, starb ich. Ich lebe nicht mehr für mich selbst. Jetzt lebe ich für den, mit dem ich einen Bund geschlossen habe. Jeder gibt sein Leben für den anderen hin. Das ist die Basis einer christlichen Ehe, und die einzige Basis , auf der eine Ehe wirklich funktionieren kann.“

„Man muss unbedingt verstehen, dass die Ehe, so wie sie die Bibel beschreibt, keine Frage sozialer oder kultureller Gepflogenheiten ist. Je nachdem, was in einer Gesellschaft üblich ist, gibt es jedoch viele verschiedene Möglichkeiten, wie eine Ehe beginnt oder wie man Hochzeit feiert. […] Doch das Wesen der Ehe wurde von Gott selbst am Anfang der Menschheitsgeschichte definiert: „Darum verlässt der Mann, Vater und Mutter und hängt seiner Frau an.“ 1.Mose 2,24
Das ist die einzige Basis, auf der ein Mann und eine Frau wahre Einheit erlangen können.“

In einer Ehe kann und soll sich die Liebe zwischen dem Herrn Jesus und seiner Gemeinde zeigen.
Eph.5,25: Ihr Männer, liebt eure Frauen, wie auch Christus die Gemeinde geliebt hat und hat sich selbst für sie dahin gegeben. Das bedeutet, dass ein Mann das Privileg und die Pflicht hat, seine Frau mit derselben Liebe zu lieben, wie Jesus seine Gemeinde. UND
Eph.5,24 … wie nun die Gemeinde sich Christus unter ordnet, so sollen sich auch die Frauen ihren Männern unter ordnen in allen Dingen. Das bedeutet das Privileg und die Pflicht, als Ehefrau dieselbe „respektvolle Liebe zu demonstrieren, die die Gemeinde für Christus, ihren Herrn hat.“

Eine Ehe dient nicht dazu, dass es mir selber besser geht, sondern die Ehe bedeutet dem Ehepartner zu dienen. Nicht die Frage, was bringt mir die Ehe, sondern die Frage, was kann ich meinem Ehepartner gutes tun – wie kann ich ihm dienen, sollte die entscheidende sein.

1.2. Die Rolle des Ehemannes

Als Gott dem Adam seinen Verantwortungsbereich übertrug: „Und Gott der Herr, nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten Eden, ihn zu bebauen und zu bewahren 1.Mose 2,15, wurde  schnell klar, dass er seine Aufgabe nicht wahrgenommen hat.
Zuerst dringt die Schlange in den Garten ein (Adam sollte den Garten vor den Tieren des Feldes schützen, 1.Mose 2,20), dann schützt (bewahrt) er Eva nicht vor dem listigen Angriff des Satans. Und letztlich lässt er sich zur selben Sünde verführen wie Eva, anstatt seine Frau davor zu bewahren.
Die ersten Sünden der männlichen Menschheitsgeschichte waren Unterlassungssünden. Adam sündigte nicht, indem er etwas tat, sondern indem er etwas nicht tat. Bei Eva sind es die Tatsünden. Sie nahm sich heraus etwas zu tun, das ihr nicht zustand.
Unterlassungssünde ist nicht besser oder schlechter als Tatsünde – auch wenn das gesellschaftlich vielleicht anders gesehen wird. In Mt.25 erzählt Jesus vom Endgericht. Die Böcke werden darin aufgrund ihrer Unterlassungssünde in die ewige Verdammnis geschickt!

„Das doppelte Versagen von Adam und Eva ist ein Muster, das sich in allen nachfolgenden Generationen wiederholt. Die primäre, charakteristische Sünde des Mannes ist die Unterlassungssünde, nicht die Tatsünde. Er versagt in seiner Verantwortung – zuerst gegenüber seiner Frau und dann gegenüber seiner ganzen Familie. Die charakteristische Sünde der Frau besteht darin ,dass sie die Grenzen ihrer Autorität überschreitet und die Funktionen des Mannes unrechtmäßigterweise an sich reißt.“

1.3. Die Verantwortung des Ehemannes

1.3.1. Die Ehefrau lieben

Es ist ein Gebot, keine Empfehlung oder Vorschlag:  Ihr Männer, liebt eure Frauen wie auch Christus die Gemeinde geliebt hat und hat sich selbst für sie dahin gegeben. Eph.5,25. Das ist eine Liebe die nicht nimmt – sonder gibt. Echte Liebe wird durch einen Akt des Willens frei gesetzt. Und jeder Mann weiß, dass er dieses Gebot niemals erfüllen kann – denn so sehr ein Mann seine Frau liebt, wird er niemals mit derselben Liebe lieben können wir Jesus. Meines Erachtens geht es hier um eine Haltung des dienens!

1.3.2. Signale beachten und Gedanken annehmen

„Der Ehemann sollte immer Raum dafür schaffen, dass seine Frau ungehindert sagen kann, was sie beschäftigt und er sollte für das, was sie denkt oder fühlt, sensibel sein, auch wenn sie es nicht mit Worten ausdrückt. Ihre unausgesprochenen Gefühlte sind oft die stärksten und müssen von ihrem Mann am sorgfältigsten registriert werden.“
Das ist unendlich schwierig – vor allem für uns Männer – zu erkennen was meine Frau meint, will, oder auch nicht will. Aber die Schwierigkeit, vielleicht sogar „Unmöglichkeit“ befreit uns nicht von der Pflicht es in dem Maße zu tun, wie es uns möglich ist.

1.3.3. Entscheidungen treffen

Die Verantwortung des Mannes ist es, die letztliche Entscheidung zu treffen. Falls die eheliche Kommunikation gut ist, hat die Frau in der Regel damit kein Problem.

1.3.4. Aktiv werden

Der Mann muss Sorge dafür tragen, dass die Entscheidungen auch praktisch umgesetzt werden. Dies kann auch dadurch geschehen, dass er die praktische Durchführung an seine Frau delegiert (in Absprache)

1.3.5. Nähren und pflegen

„Die Haltung jedes Mannes gegenüber seiner Frau sollte von Wertschätzung geprägt sein. Jeder Mann sollte sich sagen: „Meine Frau ist etwas ganz Besonderes. Keine andere ist wie sie.“ Aus diesem Grund sollte er mit ihr eine Beziehung haben wie er sie mit keiner anderen Frau hat. Das gilt nicht nur für den sexuellen Bereich, sonder auch für die Art und Weise, wie er über sie denkt, über sie spricht und sie behandelt.“

1.3.6. Loben

„Wenn ein Mann eine treue, engagierte Frau hat, könnte er ihren Wert unmöglich mit Geld entlohnen. Wie Salomo […] [in Spr.31, 10 schreibt:] Ihr Wert geht weit über Rubine.[…] Das Mindeste, was ein Ehemann tun kann, ist, sein Frau mit aufrichtigen Worten zu loben.“

„Ob ein Mann erfolgreich ist oder nicht, sieht man an seiner Frau.“
und natürlich im allgemeinen an dem, wie seine Familie „ist“.

1.4. Die Rolle der Ehefrau

1.4.1. Sie ist ein Hilfe

Ohne Ehefrau ist ein Mann unvollständig. Wenn die Frau hier als Helferin bezeichnet wird, dann ist das keineswegs minderwertig gemeint. „Im Leib Christi ist keiner mehr oder weniger wert als der andere.“ Und in Johannes 14 wird selbst der Heilige Geist als unser Helfer bezeichnet. Dass die Bezeichnung Helferin in unserer Gesellschaft häufig abwertend interpretiert wird, liegt an dem falschen Verständnis, dass z.B. eine Führungskraft mehr wert ist als die Putzfrau. Dies zeigt sich in krasser Weise an der pervertierten Entlohnung dieser beiden „Berufsgruppen“. Dies ist weder biblisch noch christlich zu rechtfertigen.

1.4.2. Sie ordnet sich ihrem Mann unter

In Epheser 5, 21-24 steht: „Ordnet einander unter in der Furcht Christi! Ihr Frauen[,seid untertan] euren Männern wie dem Herrn! Denn der Mann ist das Haupt der Frau, wie auch Christus das Haupt der Kirche [ist], er, [der es]als Erlöser seines Leibes [ist]. Wie nun aber die Kirche Christus untertan ist, so sollen es auch die Frauen ihren Männern in allem sein.“
Zuerst steht hier, dass wir einander Untertan sein sollen! Und erst dann, sollen sich die Frauen ihren Männern unterordnen. „Im Kontext der gegenseitigen Unterordnung wird der Ehefrau ein einzigartiges und besonderes Privileg zuteil: Durch ihre Haltung zu ihrem Mann veranschaulicht sie die Haltung der Gemeinde zu Christus. In diesem Licht betrachtet, ist Unterordnung keine Pflicht, die der Frau auferlegt wird, sondern vielmehr ein besonderes Privileg, das ihr gewährt wird.“

Damit der Mann seiner Verantwortung gerecht werden kann, ist es nötig, dass die Frau der ihren gerecht wird – ohne die freiwillige Unterordnung ist es dem Mann praktisch unmöglich seinen Part erfüllen zu können.

1.4.3. Sie unterstützt oder stützt

Wenn der Mann der Kopf des Leibes einer Ehe ist, dann benötigt er einen Hals und Körper, damit der Kopf nicht zur Seite fällt. Der Kopf braucht die Unterstützung des Leibes. „Wir Männer sind in vielerlei Hinsicht schwache Geschöpfe. Wir brauchen Unterstützung! Wir können uns nach außen wie Machos geben und andere herumkommandieren, doch in unserem Inneren sind wir fast kleine Mäuschen. Eine geistliche Frau sieht die Schwächen ihres Mannes, aber sie reitet nicht darauf herum. Vielmehr wird sie ihn weise und taktvoll unterstützen, während er versucht , diese Schwächen zu überwinden.“

1.4.4. Sie ermutigt

Auch wenn der eigene Mann in einer Sache versagt hat, sollte die Frau sich hüten darauf herum zu reiten. Vielmehr sollte sie ermutigend wirken. Der Titel des Heiligen Geistes, als Helfer könnte auch mit Ermutiger übersetzt werden. Dies sollte eine Frau unbedingt tun.

1.4.5. Sie betet für ihren Mann

„Frauen laufen manchmal Gefahr, soviel Zeit damit zu verbringen, sich über ihre Männer Sorgen zu machen, sie zu kritisieren und sie auf ihre Fehler hinzuweisen, dass sie es nicht mehr schaffen, für sie zu beten. Eine Frau, die auf ihren Knien Gott für ihren Mann dankt, wird jedoch die Frucht ihres Gebets ernten.“

2. Die fehlende Zutat – die Furcht des Herrn

„Was meint die Bibel mit „Furcht des Herrn“ bzw. „Gottesfurcht“? Dieser Begriff umfasst drei miteinander verwandte deutsche Begriffe: Respekt, Ehrerbietung und Ehrfurcht.
Gottesfurcht ist keine beängstigende, sklavische Herzenshaltung, sondern vielmehr die angemessene Reaktion des Geschöpfs auf den Schöpfer – auf seine Allmacht, seine Majestät, seine Herrlichkeit und seine Heiligkeit.“
„Wenn ein Mann seine Beziehung zu seiner Frau von der alles durchdringenden Furcht des Herrn bestimmen lässt und seine Frau im selben Geist darauf reagiert, wird ihre Ehe den Plan Gottes erfüllen, wie er in der Bibel offenbart ist.“
Beide werden versuchen sich so zueinander zu verhalten, wie Jesus es tut gegenüber seiner Gemeinde! „Mann und Frau werden in der ihnen von Gott zugeteilten Aufgabe Erfüllung finden und einander in eben dieser Harmonie ergänzen, die Gott im Sinn hatte, als er sagte: „Die beiden sollen ein Fleisch sein.“

Mir ist klar, dass diese Ausführungen bei vielen einigen Widerspruch hervorrufen wird. Aber bei aller Empörung oder Zweifel: entscheidend ist doch, ob diese Sicht mit den Aussagen der Bibel übereinstimmt. Dies zu prüfen und dann die entsprechenden Konsequenzen zu ziehen, ist eine Aufgabe, die jeder Christ – jede Christin selber tun muss.

3. Väter

Jede Vaterschaft geht letztlich auf die Vaterschaft Gottes zurück. Jesus wurde von Gott dem Vater gesandt, um:
1. die Strafe für unsere Sünden zu bezahlen und
2. um uns Gott als unseren Vater vorzustellen

Im hohepriesterlichen Gebet in Johannes 17, spricht Jesus davon, dass er seinen Jüngern den Namen Gottes bekannt gemacht hat. Dieser Name wird sechsmal im Gebet genannt: Vater!
„Wir sprechen viel darüber, dass der Herr Jesus Christus unser Heiland, unser Fürsprecher, unser Mittler etc. ist. All das ist großartig, aber es spart das höchste Ziel Jesu aus, nämlich uns zum Vater zu bringen.“

3.1. Was es bewirkt, den Vater zu kennen

3.1.1. Identität

Wer weiß, wer seinen Vater ist, der weiß wer er ist. So simpel, und doch so wahr. Wer Gott als Vater kennen gelernt hat, der weiß: ich bin ein Kind Gottes. Das ist eine, wenn nicht die wichtigste Antwort auf die Identitätskrise unserer Gesellschaft.
Wer erlebt hat, wie ein Jugendlicher der ohne Vater aufgewachsen ist, sich danach sehnt und was er bereit ist zu tun um diesem Vater „auf die Spur zu kommen“, kann die Wahrheit dieser Aussage zumindest erahnen.

3.1.2. Selbstwertgefühl

„Sobald wir im Herzen begriffen haben, dass wir Kinder Gottes sind, dass Gott uns persönlich zutiefst liebt, dass er sich für uns interessiert, dass er immer Zeit für uns hat und dass er eine direkte, persönliche Beziehung mit uns haben möchte, entdecken wir unseren Selbstwert.“
Die Kinder und Jugendlichen in unserer Gesellschaft werden zu oft als Mangelwesen gesehen. Schule, Freunde – selbst die Eltern neigen dazu das zu sehen, was das Kind oder der Jugendliche nicht kann – statt auf das zu sehen und das zu betonen, es/er kann. Daher mangelt es vielen unserer Kinder und Jugendlichen an einem gesunden Selbstwertgefühl. Die Erkenntnis, Gott liebt mich und will mit mir eine Beziehung haben, kann dies grundlegend verändern.

3.1.3. Das Bewusstsein einer himmlischen Heimat

Wir müssen erkennen: wir haben auf dieser Welt keine bleibende Statt, sondern sind nur Besucher auf dieser Welt. Unsere wahre Heimat ist im Himmel.
„Only visiting this planet!“

3.1.4. Völlige Sicherheit

Wie ein Kind bei gefühlter oder tatsächlicher Gefahr in die Arme des Vaters läuft und dort Sicherheit erwartet und erfährt, so können auch wir dies tun bei unserem himmlischen Vater. „Fürchte Dich nicht Du kleine Herde! Denn es hat eurem Vater gefallen, euch das Reich zu geben.“ Lukas 12,32

3.1.5. Motivation für den Dienst

Was ist das Ziel/ eine wichtige Motivation eines Kindes? Das zu tun, was dem Vater (den Eltern) gefällt. „Als Diener Christi werden wir keinen Wettstreit unter uns haben, wenn wir stets den einfachen Wunsch, unserem Vater zu gefallen, in den Vordergrund stellen. So treten Harmonie und gegenseitige Fürsorge an die Stelle von Mühsal und Selbstsucht.“

3.2. Der Vater als Priester

Der Priester bringt die Menschen mit Gott in Kontakt. So sollte auch ein Vater, seine Kinder mit Gott in Kontakt bringen. Der Priester repräsentiert seine Familie vor Gott.
Der Vater als Priester bringt für seine Familie Opfer dar. Diese sind:

3.2.1. Danksagung

„Durch ihn also lasset uns Gott jederzeit ein Opfer des Lobes darbringen, das heisst: eine Frucht der Lippen, die seinen Namen bekennen.“ Heb.13,15
„Ich möchte Ehemännern und Vätern etwas ans Herz legen: Nehmen Sie sich viel mehr Zeit, Gott für die Mitglieder Ihrer Familie zu danken, denn auf diese Weise erzeugen Sie um sie herum eine Atmosphäre, die es ihnen leicht macht, erfolgreich zu sein.“

3.2.2. Fürbitte

Vorbildlich verhält sich in dieser Sache Hiob. Er Opfert für seine Kinder, damit diese „rein“ vor Gott sind. Heute brauchen wir nicht mehr wirklich Opfern, weil wir das endgültige Opfer Jesu am Kreuz haben. „Somit heißt Fürbitte für unsere Kinder, die mit dem Tod Christi verbundenen Segnungen für sie in Anspruch zu nehmen.“
Interessant ist bei Hiob auch noch folgendes: „Hiob bekam [nachdem er wiederhergestellt war] genau doppelt so viele Tiere wie zuvor, aber genau so viele Kinder. Warum hat Gott nicht auch die Zahl der Kinder verdoppelt? Ich verstehe es so, dass Hiobs Gebete erhört worden waren: Obwohl seine ersten zehn Kinder in die Ewigkeit vorausgegangen waren, befanden sie sich in der Obhut Gottes an dem Ort, wo die verstorbenen Gerechten auf die kommende Erlösung durch Jesus Christus warteten. Als Gott Hiob noch einmal zehn Kinder schenkte, verdoppelte er damit in Wahrheit ihre Zahl, weil die ersten zehn lediglich vorausgegangen waren und in der Ewigkeit auf ihren Vater warteten.“
„Wir dürfen nicht den Fehler machen, Gebetserhörungen nur auf Erden und im jetzigen Zeitalter zu erwarten. Erst in der Ewigkeit werden wir die ganze Tragweite dessen erkennen, was unsere Gebete bewirkten.“

3.2.3. Dem Heil den Weg bahnen

Bei den Verordnungen zum Passah spielt der Vater die wesentliche Rolle. Er sucht das Lamm aus. Er schlachtet das Lamm. Er streicht das Blut des Lammes an die Türpfosten des Hauses. Dies ist ein ganz und gar priesterlicher Dienst. Heute ist es ein anderes Opfer, doch die Verantwortung des Vaters bleibt bestehen.

3.2.4. Für seine Kinder Glauben haben

Markus 9 zeigt die besondere Verantwortung der Eltern für ihre Kinder. Weil die Jünger den Jungen nicht heilen konnten, brachte der Vater ihn zu Jesus. „Da sprach Jesus zu ihm: Wenn du [etwas] vermagst? Alles ist möglich dem, der glaubt! Alsbald rief der Vater des Knaben laut: Ich glaube; hilf meinem Unglauben!“ Mk.9, 23f  Der Vater glaubt für seinen Sohn – dies ist der Schlüssel zur Heilung. Eltern haben die von Gott gegebene Verantwortung, für ihre Kinder Glauben auszuüben.

3.3. Der Vater als Prophet

Diese „Rolle“ bedeutet, dass der Vater Gott in seiner Familie repräsentiert.

3.3.1. Gott durch unser Vorbild repräsentieren

Das bedeutet, dass der Vater Gott in guter, aber auch in schlechter Weise darstellen kann. Um zu erkennen, wie ein Vater Gott in guter Weise darstellen kann, müssen wir herausfinden, wie Gott unser Vater ist.

Liebe ist die hervorstechendste Eigenschaft Gottes. Gott ist Liebe. 1.Joh.4,8
Diese Liebe muss für die Kinder auch spürbar und erkennbar sein.
Gottes Liebe ist aber nicht sentimental oder schwach. Seine Liebe äußert sich darin zu disziplinieren. „… denn wen der Herr liebhat, den züchtigt er, er geisselt aber jeden Sohn, den er annimmt.“ Heb.12,6
Dies entspricht ja auch den modernen Erkenntnissen der Pädagogik. Kinder brauchen Grenzen.
Auf der anderen Seite sollte man alles vermeiden, was ein Kind entmutigt. „Ihr Väter reizt eure Kinder nicht, damit sie nicht mutlos werden!“Kol.3,21 und in Eph.6,4 „Und ihr Väter, reizet eure Kinder nicht zum Zorn, sondern ziehet sie auf in der Zucht und Ermahnung zum Herrn!“
„Als Vater müssen Sie einerseits auf Disziplin achten, dürfen jedoch andererseits Ihr Kind nicht mit unfairen oder übertriebenen Forderungen entmutigen.“

3.3.2. Gott durch unsere Lehre repräsentieren

„Jede Situation des Familienlebens kann eine Gelegenheit sein, Kinder das Wort Gottes zu lehren. Beschränken Sie sich nicht auf einen „geistlichen“ Rahmen an einem bestimmten Tag der Woche.“
„Sie segnen Ihre Kinder nicht, indem Sie ihnen jede Verantwortung abnehmen. Ganz im Gegenteil: Je mehr Sie ihnen anvertrauen, desto stärker werden sie. Doch gehen Sie dabei schrittweise und mit großer Weisheit vor.“

3.3.3. Kommunikation in beide Richtungen

Am besten nützt man die alltäglichen Dinge zur „Unterweisung“ der Kinder. Wo eine Frage oder eine Problem auftritt, nehme man sich Zeit zu erklären warum man dies so oder so sieht und handelt.
Dann ist es wichtig nicht nur zu unterweisen, sondern auch gut zu zu hören. Wir Väter sollten uns Zeit nehmen unseren Kindern gut zu zuhören.
„Die wirklich wichtigen Dinge sagen wir unseren Kindern häufig in einer beiläufigen oder ungezwungenen Art und Weise, zu einem Zeitpunkt, in dem wir es am wenigsten erwarten würden:“ beim Rasen mähen, Kochen, beim Auto fahren…

3.3.4. Unsere Familie in der Endzeit bewahren

Ein prophetisches Gespür für Situationen entwickeln, die helfen die Unsrigen vor Unfällen oder Krankheiten zu bewahren.

3.4. Der Vater als König

Als König regiert der Vater seine Familie im Namen Gottes.
Das bedeutet: der Vater hat eine hirtliche Verantwortung gegenüber seiner Frau und seinen Kindern. Die Frau hat einen diakonischen Auftrag gegenüber ihrem Mann. Die Kinder sind die Schafe der Familie.

Erscheint ihnen das merkwürdig? Dann machen Sie sich deutlich, dass Jesus seinem Vater gehorsam war und ist. Sogar Jesus hat sich der Disziplin seines Vaters unterworfen. „…und hat, wiewohl er der Sohn war, an dem, was er litt, den Gehorsam gelernt; Heb.5,8
Es ist entscheidend wichtig, Liebe mit Disziplin zu kombinieren um gesunde Kinder groß zu ziehen. „Kinder zu verwöhnen ist kein Liebesdienst, sondern vielfach nur ein Ausdruck von Faulheit.“

4. Das Porträt zweier Väter

Anhand von Abraham und Lot zeigt Derek Prince auf, welches die wichtigen Kriterien für gute Vaterschaft sind.
Als beide so „reich“ geworden sind, dass sie nicht mehr länger gemeinsam durch das Land ziehen können, gibt Abraham Lot die Freiheit der Wahl, welches Gebiet er „abgrasen“ möchte. Lot wählt den Wohlstand und die Fruchtbarkeit Sodoms, obwohl er wissen musste, dass „…die Leute von Sodom waren arge Sünder und Frevler wider den Herrn.“ 1.Mose 13,13 waren.
Als einige Jahre später die Stadt von Gott vernichtet wird, verliert Lot (fast) alles was Bedeutung hat: seine Frau, alle Kinder bis auf zwei Töchter. Lot war in Sodom wohl ein angesehener Mann, denn es wird berichtet, dass er im Tor saß – ein Zeichen für eine Richtertätigkeit. Er hatte zwar nicht die Praktiken der Sodomer übernommen, aber seine beiden überlebenden Töchter erweisen sich später als infiziert von Sodom – indem sie eine inzestuöse Beziehung zu ihrem Vater eingehen.
Jeder Vater wird sich in so einer Situation fragen: Was habe ich falsch gemacht? Was wäre, wenn ich mich damals anders entschieden hätte?

Was tut Abraham? Er wählt den Weg der Zukunft. Er sieht über das hinaus, was die Augen sehen können. Er hat die Verheißung Gottes im Herzen und kann getrost Lot wählen lassen, welches Land er möchte.

Das sollten auch wir als Väter tun.“Ein Vater vermittelt seiner Familie die Vision, die sein eigenes Leben bestimmt. Jeder Vater muss sich deshalb fragen: Welche Vision vermittle ich meiner Familie? Präge ich ihr ewige Werte ein, als Ansporn zu einem Leben des Dienstes für Jesus Christus? Oder lege ich mehr Gewicht auf weltlichen Erfolg – Karriere, materiellen Komfort, finanzielle Unabhängigkeit und sozialen Status?“

4.1. Wenn Väter versagen

Was passiert, wenn ein Vater versagt, ist anschaulich an Lot zu erkennen.  Im 5.Mose 28 nennt die Bibel eine ganze Reihe von Dingen die passieren werden, wenn wir uns nicht an die Gebote Gottes halten – sprich wenn die Väter nicht ihrer Aufgabe gerecht werden.
„Söhne und Töchter wirst du zeugen, aber sie werden nicht dein bleiben;[…]“ 5.Mose 28,41
Alle Verben in Kapitel 28 des 5. Buch Mose haben die männliche Form. Darin wird überdeutlich, dass vor allem die Männer – Väter die Verantwortung für Segen oder Fluch für ihre Kinder tragen.
Ein großer Teil unserer heutigen gesellschaftlichen Krise hängt mit den zerstörten Familien zusammen. Es wird auf die positiven Seiten von Patchworkfamilien hingewiesen, so dass es erscheint, als dass Kinder, die „nur“ bei ihren leiblichen Eltern aufwachsen dadurch einen Mangel hätten. Das Ziel mag sein, Kindern in Patchworkfamilien das Gefühl zu geben, dass diese Familienform auch Vorteile hat – das ist gut gemeint – aber nicht die ganze Wahrheit, wenn es überhaupt wahr ist. Patchworkfamilien sind manchmal eine notwendige Sache, manchmal vielleicht sogar die bessere Wahl zur „alten“ Familie. Doch selbst die beste Variante ist eben eine „Notvariante“ und nicht das Optimale. In dem Versuch, die aus der Not entstandenen Patchworkfamilien aufzuwerten, werden die anderen negiert.
Wie diese Krise weiter geht, ob zum Segen oder Fluch – entscheiden ganz wesentlich die Väter (und die Ehefrauen, die ihren Männern helfen das zu tun, was sie tun sollen!)

4.2. Alles in einem Wort zusammengefasst

„Die Forderungen Gottes lassen sich in einem einzigen Wort zusammen fassen, dessen Bedeutung unendlich tief und weit ist: Liebe.“ Diese Liebe zeigt sich in drei Bereichen:
1. In der Liebe zwischen Ehemann und Ehefrau
2. In der schützenden Liebe der Eltern zu ihren Kindern
3. In der Liebe der Christen gegenüber denen, die von niemandem geliebt werden

In allen drei Bereichen haben wir Nachholbedarf.

4.3. Habe ich versagt?

„Lassen Sie noch einmal die drei zentralen Dienste eines Vaters für seine Familie Revue passieren: Priester, Prophet und König. Prüfen Sie sich, wie Sie in den drei genannten Bereichen abscheiden und stellen Sie sich einigen weiterführenden Fragen:

Bin ich als Priester treu in meiner regelmäßigen, täglichen Fürbitte für meine Familie? Wie oft danke ich Gott für sie?

Wie gut repräsentiere ich als Prophet Gott vor meiner Familie? Bin ich für sie ein Bild des liebenden Vaters im Himmel? Oder muss ich mir eingestehen, dass das Bild von Gott Vater, das ich ihnen vermittle, im Grunde eher eine wenig attraktive Karikatur ist?

Regiere ich als König meine Kinder mit einer Art Disziplin, die Liebe und Strenge vereint und sie darauf vorbereitet, ihren Platz in der Gesellschaft als verantwortungsbewusste Bürger einzunehmen? Setze ich meinen Kindern Grenzen, die sie vor den bösen Kräften schützen, die heute in der Welt am Werk sind?“

Im folgenden macht Derek Prince Mut damit zu beginnen, die Vaterschaft anzunehmen und Gott gemäß entsprechend zu handeln. Er geht auf die Frage nach Sünde und Sündenbekenntnis ein. Und dann auch auf die Frage, nach geistlicher Vaterschaft. Dies alles soll an dieser Stelle nicht weiter zusammengefasst werden, da es zwar wahr ist, aber bekannten Regeln folgt, die an anderer Stelle nachgelesen werden können.

Andreas B. Peschke im Februar 2012