In einer Zeit wie heute, in der über die Frage nach „Sterbehilfe“ gestritten wird, viele Menschen die Verbrennung ihrer Leiche befürworten – auch weil sie keine Auferstehungshoffnung haben, der Tod aus dem Leben „verbannt“ wird (am besten man stirbt im Krankenhaus oder Altenheim) – ist es umso wichtiger, dass man sich mit dem Thema auseinander setzt. Daher will ich ein paar Gedanken und eigene „Erfahrungen“ hier mitteilen.
Die Sache mit dem Tod betrifft uns ja alle. Keiner kann „Ihm“ entkommen – außer es geht ihm wie Elia, der direkt per „Taxi“ von Gott in den Himmel geholt wird oder aber man hofft auf das, wovon die Bibel spricht, dass am Ende der Zeit, wenn Jesus wiederkommt, diejenigen Christen die dann leben – direkt in den Himmel kommen, ohne zu sterben.
Ich persönlich habe mir schon oft Gedanken darüber gemacht, wie das mit dem Sterben eigentlich ist. Wie werde ich damit umgehen, wenn mir klar wird, dass es „nun soweit ist“? Ich hatte mir sogar schon mal einen Gottesdienstablauf für meine Beerdigung überlegt und aufgeschrieben – diesen aber wieder gelöscht, weil mir klar wurde, dass das in meinem Alter und momentanen gesundheitlichen Zustand unangebracht ist – ja sogar gegenüber Gottes „Ja zum Leben“ nicht Recht ist.
Vor vielen Jahren hatte ich ein Buch gelesen, in dem ein Psychologe untersucht hat, wie Menschen sterben. Wie, meint: „Mit Heulen und Zähne klappern“ oder “ Friedlich eingeschlafen“. Ganz verkürzt lief seine Untersuchung auf die einfache Aussage hinaus, dass Menschen um so friedlicher sterben, je klarer ihre Hoffnung auf Auferstehung bzw. ein Leben nach dem Tod war. Im Umkehrschluss: je weniger Hoffnung, desto weniger friedlich.
Im Prinzip gibt es nicht all zu viele Möglichkeiten, wie es nach dem Tod „weiter“ gehen könnte.
1. es ist alles aus (Schluss-vorbei)
2. man wird Wiedergeboren (als Mensch oder Tier)
3. es gibt irgendwie ein Leben nach dem Tod
4. es gibt ewiges Leben – und damit auch ewige Verdammnis
Aus christlicher Sicht ist Viertens, die einzig haltbare Sicht des Todes. Obwohl noch immer die Mehrheit der in Deutschland lebenden Menschen Mitglied einer Kirche sind, hat sich in unserer Gesellschaft inzwischen ein buntes Sammelsurium von Vorstellungen über Tod und wie es weitergeht, eingestellt. Wenn man Todesanzeigen liest, und das tue ich regelmäßig, dann fällt auf, dass es immer häufiger (wobei ich das nicht gezählt habe – es ist eher ein Gefühl) Traueranzeigen gibt, die viel Trauer ausdrücken, aber wenig oder gar keine Hoffnung auf Auferstehung. Auch Menschen, die sich selbst als Christen bezeichnen, haben teilweise ein sehr unklares Bild von dem, was nach dem Tod kommt.
In letzter Zeit, war ich auf drei Beerdigungen in sechs Wochen. Alle drei Menschen standen mir nicht sehr nahe, und doch hat mich jede dieser Beerdigungen berührt. Mit meiner Frau habe ich mich über die Unterschiedlichkeiten und Besonderheiten der Beerdigungen unterhalten und das ist auch der wesentliche Grund für diesen Blogbeitrag. Einiges davon, das mir besonders gut gefallen hat, will ich hier auch „erzählen“.
Ein Priester hat die Trauergemeinde folgendermaßen begrüßt:
Wir sind hier nicht zusammen, im Namen des Todes – sondern im Namen des Lebens.
Wir sind hier nicht zusammen, im Namen der Trauer – sondern im Namen der Hoffnung.
Wir sind zusammen im Namen Jesu Christi, der das Leben ist und die Hoffnung.
Was für eine tolle Begrüßung!
Auch sehr gelungen fand ich das Lied: „Von guten Mächten“ zu singen. Es passt einfach klasse!
Die für mich wichtigsten Aussagen:
Von guten Mächten treu und still umgeben,
behütet und getröstet wunderbar,
Von guten Mächten wunderbar geborgen
erwarten wir getrost, was kommen mag.
Gott ist mit uns am Abend und am Morgen
und ganz gewiss an jedem neuen Tag.
Und reichst Du uns den schweren Kelch, den bittern
des Leids, gefüllt bis an den höchsten Rand,
so nehmen wir ihn dankbar ohne Zittern
aus Deiner guten und geliebten Hand.
Lass warm und still die Kerze heute flammen,
die Du in unsre Dunkelheit gebracht,
führ, wenn es sein kann, wieder uns zusammen.
Wir wissen es, Dein Licht scheint in der Nacht.
Hier der vollständige Text. Von guten Mächten
Wenn man Dietrich Bonhoeffers Rahmenbedingungen bedenkt, in denen er dieses Gedicht geschrieben hat, dann ist fast nicht zu fassen. Das Lied drückt eine große Hoffnung und Frieden aus – in schwierigen Zeiten. Wenn man dann noch weiß, dass Bonhoeffer „gute“ Möglichkeiten gehabt hätte, um seiner Hinrichtung zu entgehen (z.B. „Angebote“ der Nazis für sie stellvertretend Friedensverhandlungen zu führen), bleibt mir die Spucke weg.
Auch eine gute und beeindruckende Sache war es, als ein Pfarrer am offenen Sarg, vor der Beerdigungsfeier, noch mit einigen Trauergästen einen Psalm gebetet und ein Gebet gesprochen hat. Das empfand ich auch als sehr passend.
Einer der drei Toten, bei deren Beerdigung ich in den letzten sechs Wochen war, war ein bekennender Christ. Dort ist mir wieder aufgefallen, auch im Vergleich mit den beiden anderen Beerdigungen, dass die Beerdigungsfeiern von gläubigen Christen schon sehr eindrucksvoll sind. Ich spüre dort eine große Hoffnung und Zuversicht – das wünsche ich mir auch für mich. Vor kurzem hatte ich mich darüber auch mit einer Sterbebegleiterin unterhalten, die diese Erfahrung unterstrich, indem sie sagte, dass sie schon an der Tür oft spüre, dass der sterbende Christ sei.
Auch in Todesanzeigen, kann man diese christliche Hoffnung zum Ausdruck bringen. Hier aus meiner Sicht ein eindrucksvolles Beispiel:
Der Tod war vor Hundert Jahren für die Menschen noch viel alltäglicher. Viele Babys haben ja die ersten Lebensjahre gar nicht überlebt. Bis kurz nach dem 2.Weltkrieg war man mit 60 Jahren ein alter Mensch und war froh solange gelebt zu haben – heute sind viele Menschen der Meinung, sie hätte ein „Anrecht“ darauf alt zu werden und zwar gesund! Dass das Leben „an einem seidenen Faden“ hängt und man umgekehrt sich wundern sollte, über jeden Tag den man lebt und an dem es einem gut geht – statt zu denken es wäre „selbstverständlich“ 90 Jahre zu werden – ist „unmodisch“. Was bei uns völlig klar erscheint, wird schon wenn man über Europa und Nordamerika hinaus schaut, wieder relativiert. Dort sind Tod und die nicht Selbstverständlichkeit des Altwerdens, den Menschen deutlich vor Augen. Wir sollten uns in Deutschland auch dahingehend orientieren. Dankbar sein und es nicht selbstverständlich finden, oder gar als etwas, das mir zusteht.
Als Jesus vor ca. 2000 Jahren sagte: „Ich bin die Auferstehung und das Leben“ (Johannes 11) war das durch die Todeserfahrungen der Umwelt ein elementar wichtiger Satz. Jesus meint damit ja, dass in IHM Auferstehung und Leben zu finden ist. In SEINER Person! Nicht in Gold, Nicht in Macht, Nicht durch Opfer, Nicht durch Götzenverehrung – sondern in der Person Jesus dem Messias, dem Sohn JAWEH´s. Dass dies Wahr ist, lässt sich schwerlich beweisen – man kann es nur „ausprobieren“. Aber es lässt sich ablesen z.B. in dem Buch des Psychologen der Untersucht hat wie die Menschen sterben – und auch im Leben und Sterben Dietrich Bonhoeffers. Im Zusammenhang betrachtet, nämlich dem Tod von Lazarus – wird zudem deutlich, dass Jesus eben nicht nur ewiges Leben nach dem Tod schenkt, sondern schon heute im Hier und Jetzt echtes Leben für alle, die IHM nachfolgen. Natürlich kann man den Satz Jesu noch weiter „auslegen“, aber darauf verzichte ich an dieser Stelle.
Christen sollten etwas zum Thema Tod und Auferstehung und ewigem Leben, zu Fragen nach Sterbehilfe: Ja oder Nein, zu sagen haben. Und damit etwas glaubhaft gesagt werden kann, muss man selbst überzeugt sein – wissen, was die eigene Überzeugung ist. Und dazu müssen die Aussagen der Bibel aufgenommen werden, verinnerlicht werden. Wer sich mit diesen Aussagen „füllt“, wird auch eine entsprechende Überzeugung bekommen. Ich hoffe sie wird dann auch tragen.
Wichtige Bibelstellen (Hoffnung für alle/Luther) zum Thema Tod und Auferstehung:
und noch ein Artikel der deutschen Bibelgesellschaft und einer von Bibleinfo.com mit vielen Bibelstellen! zum Thema Tod – und einer der Karl-Leisner Jugend zum Thema Auferstehung (auch mit vielen Bibelstellen).