
Eine kurze Buchbesprechung
Hass gelernt, Liebe erfahren. Das Buch hält inhaltlich, was es im Titel verspricht.
Yassir Eric habe ich Anfang dieses Jahrtausends kennen gelernt. Er war mit dem Pfarrer Hannah Josua unterwegs, der mein Mitarbeiter-Team im „Makarios“ und mich im Umgang mit muslimischen Jugendlichen beriet.
Mehrmals kam er in den folgenden Jahren, als „Stargast“ ins Makarios, um seine Lebensgeschichte zu erzählen, von seinen Erfahrungen mit uns Deutschen und was ihm geholfen hatte um sich als Teil von Deutschland zu fühlen.
Als nun sein Buch herauskam, habe ich es mir gleich gekauft – und dann erstmal liegen lassen. Erst die letzten drei Tage habe ich es gelesen und bin so tief beeindruckt, dass ich mich entschlossen habe, hier ein paar Zeilen dazu zu schreiben.
Biographie
In den etwas mehr als 200 Seiten erzählt Yassir seine Lebensgeschichte. Und obwohl mir aus den Begegnungen mit ihm vieles bekannt war, hat es mich beim Lesen neu berührt. Offen und deutlich beschreibt er was er erlebt und auch gedacht hat. Seine Gefühle, seine Überzeugungen, seine „Fehler“.
Er gibt dabei tiefe Einblicke in den Islam und den Islamismus, sowie in die politischen Zusammenhänge im Sudan. Immer wieder ergänzt er seinen persönlichen Bericht durch Anmerkungen und Erklärungen, die helfen das Gelesene einzusortieren. Im späteren Verlauf seiner Biografie gibt er auch sehr interessante Einblicke zu Fragen der Integration, und das mit einer gehörigen Portion Humor.
Aktuelle Bezüge
Bei seiner Erzählung geht er immer wieder auf Fragestellungen der Integration und des Umgangs mit Migranten – insbesondere mit Migranten mit muslimischem Hintergrund – ein. Im hinteren Teil seines Buches beschreibt er seine Gedanken zu ganz aktuellen Themen, wie z.B. „Gehört nun der Islam zu Deutschland, oder nicht?“ oder: „Islamismus hat nichts mit dem Islam zu tun – oder doch?“
Lesenswert für alle Multi-kulti-Fantasten, alle politisch Interessierten, Kirchenvertreter, Flüchtlingshelfer und überhaupt alle Menschen in Deutschland.
Fazit
Dieses Buch ist ein absolutes MUSS für alle, die mit Muslimen arbeiten – unabhängig davon ob jemand sich als Christ bezeichnet oder nicht. Es ist aus meiner Sicht eine super Ergänzung zu dem Buch: „Halbmondwahrheiten“, das ich an anderer Stelle vorgestellt habe.