Vorwort
Es gilt inzwischen als politisch korrekt, nicht nur in den Linken und Liberalen Parteien, sondern auch innerhalb der sogenannten christlichen Parteien wie CDU und CSU, wenn man von der Ehe als der Verbindung zweier sich liebender und füreinander einstehender Menschen spricht – gleich welchen Geschlechtes – und das Wort „Ehe“ auch so definiert. Zudem wird politisch so argumentiert, dass überall dort wo Kinder sind, auch Familie sei. Beiden Standpunkten widerspreche ich. Warum will ich im folgenden ausführen.
Ein Wort an Betroffene und Lobbyisten
Aufgrund der Erfahrung, dass es innerhalb des homosexuellen Spektrums eine eher kleine, aber dafür umso effektivere Gruppe gibt, die gegen jegliche, ihrer Meinung widersprechende Äußerung sehr aggressiv vorgeht, will ich zu Anfang einige Punkte klarstellen: Ich bin für Gleichberechtigung und gegen Diskriminierung, auch bzgl. homosexuell lebenden Menschen. Jemanden zu beschimpfen oder zu benachteiligen, egal ob das aufgrund seiner Rasse, seiner sexuellen Orientierung, seines Glaubens oder aus einem anderen Grund geschieht, ist ein Übel und durch nichts zu rechtfertigen.
Diskriminierung und Gleichberechtigung – und was dahinter steckt
Der Begriff Diskriminierung wird heutzutage so verwendet, dass er eine Herabsetzung, Benachteiligung oder Zurücksetzung eines Menschen oder einer Menschengruppe, bzw. einer Sache bezeichnet. Wann allerdings eine Herabsetzung, Benachteiligung oder Zurücksetzung vorliegt, die eine Diskriminierung bedeutet und wann nicht, ist offen.
Es ist ein Irrglaube, dass unterschiedliche Behandlung, gleichzeitig Diskriminierung bedeutet. Unterschiedliche Behandlung kann auch Ausdruck individueller Anpassung sein oder Entgegenkommen bei Bedürfnissen. So ist uns allen klar, dass die unterschiedliche Behandlung von Menschen unterschiedlichen Alters sehr oft berechtigt ist und es sich eben um keine Diskriminierung handelt – zumindest solange es sich beispielsweise um einen dreijährigen und einen 15jährigen handelt. Dass man Dinge auch unterschiedlich beurteilen kann, zeigt das Urteil eines Gerichtes, das es als diskriminierend ansah, wenn ältere Arbeitnehmer drei Tage mehr Urlaub haben als Jüngere. Geklagt hatte übrigens ein Jüngerer – „Jüngerendiskriminierung“ nennt man das dann wohl. Als benachteiligt wurden die Jüngeren Arbeitnehmer angesehen, weil ihnen weniger Urlaub zustand. Klagen können hätten auch die Älteren Arbeitnehmer, weil sie hätten sagen können, dieser Mehrurlaub würde ihnen ja deshalb zugesprochen, weil angenommen werden würde, dass sie nicht mehr so viel Arbeitsleistung oder Leistungsfähigkeit bringen könnten. Macht aber natürlich niemand, weil wer will schon Urlaubstag „los werden“?
Genauso klar ist, dass ein Mensch mit z.B. Downsyndrom in vielen Bereichen eine andere „Behandlung“ benötigt um sich gut entwickeln und wohl fühlen zu können als z.B. ein Mensch, der eben dieses Syndrom nicht hat.
Instrumentalisierung der Begriffe
In vielen Diskussionen ist es meiner Meinung so, dass die Begriffe „Diskriminierung“ und „Gleichberechtigung“, für die Zwecke einer Interessengruppe instrumentalisiert werden. Jeder, der eine Meinung vertritt, die nicht zum Konzept passt, wird als Intolerant bezeichnet, bzw. eine Aussage oder Haltung als diskriminierend.
Es ist aus meiner Sicht, nicht länger hinnehmbar, dass man z.B. als Homophob (oder in anderem Zusammenhang auch als Islamophob) bezeichnet wird, nur weil eine bestimmte Meinung vertritt, die diesen Interessengruppen nicht gefällt – oder vielleicht auch nur, weil man es wagt einige Wahrheiten beim Namen zu nennen.
Fairer Umgang tut Not
Noch Eines, um falschen Vermutungen zuvor zu kommen: Ich habe Freunde, die homosexuell empfinden und auch leben, und auch wenn wir in einigen Punkten völlig unterschiedlicher Meinung sind, gehen wir respektvoll miteinander um und lassen die Meinung des Anderen stehen.
Nun aber zu meiner Begründung, zu den als Überschrift stehenden Thesen.
Der Grund dafür, dass es Ehe überhaupt gibt
Rein biologisch gesehen ist die einzige Möglichkeit der Lebensweitergabe doch die, dass ein Mann und eine Frau Sex haben. D.h. Kinder können nur aus einer solchen Beziehung entstehen. Damit diese sich gesund und gut entwickeln können – und dafür gibt es niemals eine Garantie, sondern immer nur gute Voraussetzungen – müssen diese Kinder viele Jahre gehegt und gepflegt werden. Sie brauchen verlässliche Gegenüber und sie brauchen auch – ab einem bestimmten Alter, eine männliche und eine weibliche Bezugsperson, oder Identifikationsmöglichkeit. All diese Dinge sind im großen und ganzen in allen wissenschaftlichen Diskussionen unbestritten – auch die letzte, nämlich dass Kinder eine männliche und ein weibliche Identifikationsmöglichkeit für eine gesunde Entwicklung brauchen. Diese Erkenntnis erfreut sich in den letzten Jahren sogar zunehmender Aufmerksamkeit, wie zahlreiche Artikel in Fach-Zeitschriften zeigen. Diese Identifikationsmöglichkeiten müssen nicht zwingend die Eltern sein, allerdings ist es naheliegend, dass Eltern aufgrund ihrer „Position“ grundsätzlich am besten dafür geeignet sind.
Wenn also aus der Beziehung zwischen einem Mann und einer Frau ein Kind entsteht, dieses erzogen werden muss – dann ist das der wesentliche Grund, wieso die verbindliche Beziehung zwischen Mann und Frau – Ehe genannt – unter besonderem Schutz des Gesetzes steht, und der Gesellschaft stehen sollte. Dass die Ehe die verbindliche Beziehung zwischen einem Mann und einer Frau ist, hat sich historisch so ergeben. Denn die Ehe – wenn sie denn als verbindliche Lebensgemeinschaft gelebt wird, ist die beste Voraussetzung für eine gute Erziehung von Kindern. Damit sage ich nicht, dass uneheliche Partner ihre Kinder nicht genauso gut oder sogar besser erziehen können – aber die Rahmenbedingungen sind meiner Meinung nach in einer Ehe am ehesten gegeben.
Wenn nun zwei gleichgeschlechtliche Partner eine Lebenspartnerschaft eingehen, dann ist das also kein Ehe – denn aus dieser Beziehung kann kein Kind entstehen. Sie ist in vielem – und sollte ebenso auch rechtlich und finanziell – einer Ehe gleich gestellt sein, aber eben nicht in einer wesentlichen Sache: dem Kinder zu bekommen und zu erziehen.
Natürlich könnte man sagen, dass dann auch die verbindliche Beziehung zwischen einem Mann und einer Frau, aus der kein Kind hervorgeht, keine (richtige) Ehe ist – das ist aber unpraktikabel, weil man fast nie ganz ausschließen kann, dass es nicht doch irgendwann zu einem Kind kommt.
Bei befreundeten Paaren habe ich schon einige Male erlebt, dass diese ein oder gar mehr Kinder bekommen haben, obwohl die Ärzte eine Schwangerschaft für unmöglich, oder zumindest sehr unwahrscheinlich hielten.
Das Grundgesetz und der Schutz der Ehe
Die Verfassung der Bundesrepublik Deutschland sagt folgendes zu Ehe und Familie:
Artikel 6
(1) Ehe und Familie stehen unter dem besonderen Schutze der staatlichen Ordnung.
(2) Pflege und Erziehung der Kinder sind das natürliche Recht der Eltern und die zuvörderst ihnen obliegende Pflicht. Über ihre Betätigung wacht die staatliche Gemeinschaft.
(3) Gegen den Willen der Erziehungsberechtigten dürfen Kinder nur auf Grund eines Gesetzes von der Familie getrennt werden, wenn die Erziehungsberechtigten versagen oder wenn die Kinder aus anderen Gründen zu verwahrlosen drohen.
(4) Jede Mutter hat Anspruch auf den Schutz und die Fürsorge der Gemeinschaft.
(5) Den unehelichen Kindern sind durch die Gesetzgebung die gleichen Bedingungen für ihre leibliche und seelische Entwicklung und ihre Stellung in der Gesellschaft zu schaffen wie den ehelichen Kindern.
Die Verfasser der Verfassung / des Grundgesetzes gingen davon aus, dass eine Ehe zwischen Mann und Frau geschlossen wird. Ist ja nicht weiter verwunderlich, könnte man sagen, ist ja auch schon ein paar Jahre her. Aber stimmt das? Sicherlich war das Mitte des letzten Jahrhunderts, als unser Grundgesetz verfasst wurde noch nicht denkbar, dass es einmal die Ehe zwischen gleichgeschlechtlichen Partnern geben würde. Aus der Anordnung der Absätze im Artikel 6 kann man aber mit gutem Recht davon ausgehen, dass die Ehe deshalb so schützenswert ist, weil dort die Kinder geboren und aufgezogen werden. Artikel 6 sagt also, dass wesentliche Gründe für den Schutz der Ehe, die daraus entstehenden Kinder sind. Und leibliche Kinder kann es nur in einer heterosexuellen Ehe / Beziehung kann geben – dass dies eine biologische Tatsache ist und sich über einige tausend Jahre auch evolutionstechnisch bewährt hat, kann man nicht leugnen.
Gleichberechtigung ja – Gleichmacherei nein
Homosexuell lebende Menschen, sollten die Möglichkeit haben eine verbindliche Lebensgemeinschaft vor dem Gesetz und vor der Gesellschaft einzugehen. Das sollte selbstverständlich sein und ist in Deutschland bereits gegeben. Dass eingetragene Lebenspartner erben, im Krankheitsfall Entscheidungen treffen, im Mietrecht heterosexuellen Paaren gleichgestellt sind etc. ist nachvollziehbar und völlig richtig. Der einzige Grund, warum eine solche Lebenspartnerschaft aber als Ehe bezeichnet werden könnte, wäre die Tatsache, dass man erwarten kann, dass aus dieser verbindlichen Beziehung Kinder entstehen. Das ist aber nicht der Fall. Und daher ist der Begriff Ehe hier fehl am Platz.
Adoption nein
Den Versuch, homosexuellen Paaren die gleichen Adoptionsrechte zuzusprechen wie heterosexuellen Paaren, halte ich für falsch. Aufgrund dessen, was ich zu Anfang geschrieben habe, nämlich, dass Kinder eine männliche und eine weibliche Identifikationsmöglichkeit für eine gesunde Entwicklung benötigen – ist dies nicht im Sinne des Kindeswohls. Zu argumentieren, dass es auch in einer homosexuellen Partnerschaft den männlichen und weiblichen Part gäbe, ist nicht ziel führend. Das biologische Geschlecht ist in diesem Fall zu wesentlich.
Die Tatsache, dass es schreckliche heterosexuell lebende Eltern gibt und liebevolle und großartige homosexuell lebende Eltern, darf nicht dazu führen die Meinung zu vertreten, es sei alleine wichtig, dass die Kinder wohl behütet sind. Besonders in Adoptionsfällen, werden möglichst viele Faktoren untersucht, um ein möglichst optimales Umfeld für die adoptierten Kinder zu schaffen, auch wenn dies ist in Deutschland m.M.n. etwas überzogen ist. Die Tatsache, dass in Deutschland jedes Paar unzählige Kinder in die Welt setzten kann, egal wie fähig oder unfähig diese Menschen als Eltern sind, führt doch nicht dazu, dass auch jeder Mensch in Deutschland ein Kind adoptieren kann. Die Frage muss sein, was ist möglichst optimal für das Kind!
Eine Ausnahme sehe ich bei der Frage nach der Adoption von Kindern, welche die leiblichen Kinder eines der Lebenspartner sind. Dies ist sicherlich anders zu beurteilen. Hier scheint es mir geboten, Adoption zu ermöglichen – solange es keinen greifbaren leiblichen Vater bzw. greifbare Mutter gibt.
Geschichtliche Entwicklungen
Im antiken Griechenland, im römischen Reich etc. war überall die homoerotische Beziehung akzeptiert oder zumindest geduldet – mit Ausnahme bei den Juden – und bei einigen der sogenannten Barbarenstämmen. Dennoch ist mir nicht bekannt, dass es damals irgendwelche Bemühungen gab, diese Beziehungen einer Ehe gleich zustellen.
Die verbindliche Verbindung zwischen Mann und Frau war die letzten dreitausend Jahren diejenige, welche mit Ehe oder ähnlichen Worten beschrieben wurde. Natürlich hatte die Ehe in unterschiedlichen Kulturen z.T. völlig unterschiedliche Bedeutung, und auch von Dauer und Art wurde sie ganz unterschiedlich gelebt. Unser Vorbild für Ehe in Deutschland und Europa kommt eindeutig aus der Bibel. In den Mosebüchern wird die Grundlage für den besonderen Status, den Schutz und die Bedeutung einer Ehe festgelegt. Dort heißt es:
Der Mensch ist das Ebenbild Gottes – als Mann und Frau – 1.Mose 1, 1.26-28.31a, das bedeutet nichts anderes, als dass nur in der Beziehung zwischen Mann und Frau das eigentliche Wesen des Menschen, als Ebenbild Gottes erkennbar wird.
Die Ehe ist nur in wenigen Ausnahmefällen wieder zu lösen.- 2.Mose 20,14 und 5.Mose 24,1-4. Dies schützt die Ehepartner vor Willkür und gibt wirtschaftliche und emotionale Sicherheit.
Aus der Bibel wird deutlich, dass der Mensch auf das andere Geschlecht hin geschaffen ist. Dies ist ein wesentlicher theologischer Grund für die strikte Ablehnung homosexueller Praxis in der Bibel – und auch der wesentliche Grund warum die Segnung homosexueller Partnerschaften in der Kirche ab zu lehnen ist. Dies ist allerdings ein neues Thema.
Neudefinition des Begriffes?
Natürlich könnte man den Begriff Ehe auch einfach neu definieren, und das wird ja auch stetig in den Diskussionen versucht. Doch wieso sollte die eine riesige Mehrheit zu einer Definitionsänderung gedrängt werden, weil einige Wenige mit der über Jahrhunderten entstandenen Definition nicht mehr einverstanden sind? Hat das was mit Gleichberechtigung oder umgekehrt mit Diskriminierung zu tun?
Fazit
Homosexuelle Lebenspartner nicht Ehepartnern gleich zu stellen und ihnen auch kein gleiches Adoptionsrecht zu zu billigen ist m.M.n. keine Diskriminierung, oder Benachteiligung, sondern ergibt sich daraus, dass aus einer homosexuellen Beziehung keine Kinder hervorgehen können. Dies mag eine biologische Diskriminierung sein – wird aber, auch auf längere Sicht, nicht zu verändern sein.
Sie sind anderer Meinung? Dann geben Sie bitte einen Kommentar ab.