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Männer und Frauen

Gedanken zu Epheser 5, 21 ff

Anlässlich der Hochzeit von M. (mit M.)  und auch von S. (mit R.), die ich seit ca. 20 Jahren kenne, ein paar Gedanken zum Thema Ehe.

Statistiken und Umfragen

Männer und Frauen heiraten. Und das auch noch in einer Zeit, in der die Statistik sagt, dass die Anzahl der geschiedenen Ehen bei ca. 1/3 der Eheschließungen liegt (1950 ca. 1/6).1https://www.destatis.de/DE/Publikationen/Thematisch/Bevoelkerung/Bevoelkerungsbewegung/Scheidungsstatistik2010140147004.pdf?__blob=publicationFile

Das scheint sich auch in Zukunft wenig zu ändern, zumindest wenn man den Jugendforschern glaubt, die regelmäßig feststellen, dass Ehe und Familie bei sehr vielen Jugendlichen zumindest ein Wunschziel sind und bleiben.

Ehe eine einfache Sache?

Es gibt viele Dinge, die man tun kann, damit eine Ehe ein leben lang hält – mehr noch, ein Leben lang eine gute Ehe ist. Leider scheinen nur wenige (zukünftige) Ehenleute bereit, sich mit diesen Dingen auseinander zu setzen. Es ist  gesellschaftlich doch so, dass die Mehrheit denkt:  Ehe, das ist doch was, das kann man oder kann man nicht. Ehe, das ist doch so, man passt zusammen oder auch nicht.

Die Statistik sagt was anderes Leute! Natürlich sind auch Ehevorbereitungskurse und andere hilfreiche Dinge keine Garantie für eine gelingende Ehe. Aber sie sind ein wichtiger Faktor.

Gott, Erfinder der Ehe

So ist es auch mit dem, was die Bibel über Ehe sagt. Hilfreich und wertvoll – aber keine Garantie für´s nicht Scheitern.  Gott schuf den Menschen zu seinem Bild – als Mann und Frau. So beschreibt der Schöpfungsbericht im 1.Mose Buch das Verhältnis von Gott und Mensch und auch von Mann und Frau. In der Ehe von Mann und Frau – und nur dort wird, oder zumindest soll Gott sichtbar werden. Nähere Ausführungen dazu in meinem Blogbeitrag: Theologie des Leibes.

Epheser 5

In der Bibel finden sich zahlreiche Tipps für Ehe und den Umgang der Geschlechter miteinander. In der heutigen Zeit sind diese oftmals wenig beachtet, oder verhasst, weil sie vermeintlich eine altertümliche Haltung oder Verhalten proklamieren.

Der Abschnitt über Männer und Frauen im Epheserbrief ist eine der umstittensten und am meisten missgedeuteten Bibelstellen unserer Zeit.  Ich glaube, dass es gut tut, sich diese Erkenntnisse genau anzuschauen und nicht zu schnell umzudeuten. Schließlich geht es hier – genauso wie bei den Zeugnissen der Auferstehung – um Wort Gottes.

Epheser 5 im Original

Der Bibeltext lautet nach der Neuen Genfer Übersetzung so:

„Ordnet euch einander unter; tut es aus Ehrfurcht vor Christus! Ihr Frauen, ordnet euch euren Männern unter! Ihr zeigt damit, dass ihr euch dem Herrn unterordnet. Denn der Mann ist das Haupt der Frau, genauso wie Christus das Haupt der Gemeinde ist – er, der sie errettet und zu seinem Leib gemacht hat. Und wie die Gemeinde sich Christus unterordnet, so sollen sich auch die Frauen ihren Männern in allem unterordnen. Und ihr Männer, liebt eure Frauen! Liebt sie so, wie Christus die Gemeinde geliebt hat: Er hat sein Leben für sie hingegeben, um sie zu seinem heiligen Volk zu machen. Durch sein Wort hat er den Schmutz ihrer Verfehlungen wie in einem reinigenden Bad von ihr abgewaschen. Denn er möchte sie ´zu einer Braut` von makelloser Schönheit machen, die heilig und untadelig und ohne Flecken und Runzeln oder irgendeine andere Unvollkommenheit vor ihn treten kann. Genauso sind nun auch die Männer verpflichtet, ihre Frauen zu lieben und ihnen Gutes zu tun, so wie sie ihrem eigenen Körper Gutes tun. Ein Mann, der seine Frau liebt und ihr Gutes tut, tut sich damit selbst etwas Gutes. Schließlich hat noch nie jemand seinen eigenen Körper gehasst; vielmehr versorgen wir unseren Körper mit Nahrung und pflegen ihn, genau wie Christus es mit der Gemeinde macht – mit seinem Leib, dessen Glieder wir sind. »Deshalb«, ´so heißt es in der Schrift,` »wird ein Mann Vater und Mutter verlassen und sich mit seiner Frau verbinden, und die zwei werden ein Leib sein.« Hinter diesen Worten verbirgt sich ein tiefes Geheimnis. Ich bin überzeugt, dass hier von Christus und der Gemeinde die Rede ist. Doch ´die Aussage betrifft` auch jeden von euch ganz persönlich: Jeder soll seine Frau so lieben, wie er sich selbst liebt, und die Frau soll ihrem Mann mit Ehrerbietung begegnen.“

Herausforderungen für Männer und Frauen

Der Schreiber des Epheserbriefes, legt in diesem Abschnitt seinen Finger auf die jeweils größte Herausforderung der Geschlechter. Bei den Männern die Liebe zu ihren Ehefrauen. Bei den Frauen die Bereitschaft sich ihren Ehemännern unterzuordnen. Seine Ehefrau zu lieben, trotz der vielen anderen Herausforderungen des Lebens, trotz der Verlockungen von anderen Frauen, trotz allem was sich über die Jahre in einer Beziehung auch an schwierigem anhäufen kann! Seinen Ehemann sich unterordnen. Obwohl dieser – zumindest zuhause – wenig Initiative zeigt. Obwohl dieser gerne bereit ist, die Initiative seiner Ehefrau zu überlassen. Obwohl eine Frau auch als Ehefrau durchaus in der Lage ist eigene Entscheidungen zu treffen und diese u.U. besser sind als die des Ehemannes!

Was nicht gemeint ist!

Dabei meint der Autor des Epheserbriefes nicht, dass die Frauen ihre Ehemänner nicht lieben bräuchten, oder dass die Männer sich nicht ihren Frauen unterordnen sollen. Der Abschnitt beginnt ja damit, dass er alle auffordert, sich einander unter zu ordnen. Es geht also keinesfalls um die Unterdrückung der Ehefrauen – oder der Frauen allgemein – wie es vielleicht oberflächlich scheint und wie es in den vergangenen 2000 Jahren auch immer wieder gedeutet wurde.

An die (Ehe-)Männer

Wir Männer sollen unsere Ehefrau lieben – und diese Liebe dadurch bezeugen, dass wir ihr Gutes tun! D.h. das was der Ehefrau gefällt. Die Liebe soll so sein, wie Jesus seine Gemeinde liebt. Eine Anforderung, der kein Mann gerecht werden kann und die hier dennoch erhoben wird. Diese Liebe wird an keine Bedingung geknüpft. Es heißt nicht, liebe Deine Ehefrau, wenn sie dies oder das tut. Nein. Es ist Bedingungslos, wie die Liebe Jesu Bedingungslos ist. Sie ist sogar eine Pflicht!

An die (Ehe-)Frauen

Und die Frauen sollen sich ihrem Ehemann unterordnen. So wie Jesus der Chef der Gemeinde ist, so soll der Ehemann der Chef der Ehefrau sein.

Aufschrei!
Wie altertümlich.
Wie Frauen erniedrigend.
Wie absurd im 21. Jahrhundert.

Doch bevor wir diese Aussage im Keim ersticken, sollten wir erstmal schauen, wie Jesus seine Gemeinde leitet.

Wie Jesus sich als Chef aufspielt!

Jesus geht voran. Jesus liebt bedingungslos. Jesus wirbt darum, dass wir ihm nachfolgen. Er ermutigt uns, wenn wir ängstlich sind. Jesus bremst uns, wenn wir zu forsch sind. Jesus weist uns auf Fehlverhalten hin, ohne uns zu verurteilen.

Hört sich nun die Forderung: „ Ihr Frauen, ordnet euch euren Männern unter!“ besser an?

Es ist doch deutlich, dass es nicht darum geht Herrschaft über die Ehefrau auszuüben. Sondern vielmehr eine sehr gute Form der Verantwortung wahr zu nehmen. Und die Tatsache, dass so viele Frauen – auch gute Christinnen – sich so schwer damit tun, zeigt meiner Meinung nach, dass der Autor des Epheserbriefes ins Schwarze getroffen hat.

Dass sich Männer viel weniger darüber aufregen, ihre Ehefrau lieben zu sollen wie Jesus seine Gemeinde, ist erstaunlich.  Denn da liegt wenigstens genausoviel im Argen, wie bei der Unterordnung der Ehefrauen.

Andere Meinung?

Hab ich was übersehen?

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Foto von Peter Conlan auf Unsplash

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    https://www.destatis.de/DE/Publikationen/Thematisch/Bevoelkerung/Bevoelkerungsbewegung/Scheidungsstatistik2010140147004.pdf?__blob=publicationFile

Andreas Peschke

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