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Dein Reich komme!

Andacht bei der Allianzgebetswoche in Esslingen. Christusgemeinde.

Über dem heutigen Allianz Gebetstag steht die Bitte aus dem Vater unser: Dein Reich komme.
Der dazu vorgeschlagene Bibeltext steht im Markusevangelium Kapitel 4 und lautet:
Und er (Jesus) sprach: Mit dem Reich Gottes ist es so, wie wenn ein Mensch Samen aufs Land wirft und schläft und aufsteht, Nacht und Tag; und der Same geht auf und wächst – er weiß nicht wie. Denn von selbst bringt die Erde Frucht, zuerst den Halm, danach die Ähre, danach den vollen Weizen in der Ähre. Wenn sie aber die Frucht gebracht hat, so schickt er alsbald die Sichel hin; denn die Ernte ist da.

Liebe Allianz Gemeinde: Wenn wir beten, wenn wir Bitten: Dein Reich komme. An was denken Sie da? oder woran denken Sie, dass man erkennen kann, dass das Reich Gottes kommt? Ich möchte gerne, dass Sie jetzt bitte kurz darüber nachdenken. Das Reich Gottes. Was sind die Punkte die Ihnen da in den Kopf kommen?

– 20 Sekunden Stille –

Es wäre jetzt natürlich spannend von Ihnen allen zu hören, welche Assoziationen Sie mit dem Reich Gottes haben. Ich darf Sie beruhigen – ich gehe nicht durch die Reihen und befrage Sie. Ich kann mir aber gut vorstellen, wenn wir das sammeln würden, käme eine tolle Predigt zum Thema Reich Gottes heraus.
Gerne möchte ich Sie in meine Gedanken mit hinein nehmen und hoffe zum einen, dass Sie sich wiederfinden und zum anderen dass deutlich wird,was Gott unter seinem Reich versteht.

Mein erster Gedanke, wenn ich an das Reich Gottes denke – im Moment auch noch deutlich unterstrichen durch die Ereignisse der letzten Woche – mein erster Gedanke ist, dass das Reich Gottes Frieden bedeutet. Und damit meine ich nicht nur die Abwesenheit von Krieg. Der Frieden des Reiches Gottes bedeutet, Gerechtigkeit für alle, bedeutet dass es kein Leid mehr gibt, keine Krankheiten und keine Tränen.

Doch das was ich – und auch Sie erleben – ist weit von so einem Frieden entfernt. Im Gegenteil. Täglich hören und sehen wir in den Nachrichten oder lesen es in der Zeitung, von Krieg, von Ungerechtigkeit. Wir erleben, dass Menschen schwer krank sind und sterben. Wir sind mitten in einer Welt, in der Frieden oftmals weit weg scheint.

Ist meine Assoziation von Reich Gottes und Frieden damit falsch?

Ja und Nein. Die Assoziation von Reicht Gottes und Frieden ist falsch, wenn wir diesen Frieden im hier, im jetzt und im heute erwarten.
Die Assoziation von Reich Gottes und Frieden ist richtig, wenn wir diesen Frieden in der Zukunft erwarten. Nämlich dann, wenn Jesus wieder gekommen ist. Der Prophet Johannes verheißt ja genau dies im 21 Kapitel der Offenbarung. Das ewige Friedensreich, die ewige Gemeinschaft mit Gott wird mit Sicherheit kommen.

Aber was heißt das dann für das Reich Gottes im hier und heute? Ist das Reich Gottes dann noch weit entfernt? Wie äußert sich im heute, hier und jetzt, das Reich Gottes?

Dazu müssen wir uns klar machen, dass das Reich Gottes bereits mitten unter uns ist. Jesus sagt im Lukasevangelium auf die Frage der Pharisäer, wann das Reich Gottes kommen würde: Das Reich Gottes kommt nicht so, dass man’s beobachten kann; man wird auch nicht sagen: Siehe, hier ist es!, oder: Da ist es! Denn siehe, das Reich Gottes ist mitten unter euch.

Was meint Jesus damit?

Das Reich Gottes ist durch die Person Jesus zu uns gekommen. Und überall dort wo Menschen sind, die zu diesem Jesus gehören, die diesem Jesus nachfolgen, überall dort ist das Reich Gottes. Mehr noch, überall dort, wo der Wille Gottes getan wird, dort ist auch das Reich Gottes gegenwärtig.

Einen Seitengedanken möchte ich Ihnen zumuten – vielleicht ist das Reich Gottes sogar auch dort, wo Menschen den Willen Gottes tun – unabhängig davon, welchen Glauben diese Menschen haben. Jesus sagt selber in Matthäus 7: Es werden nicht alle, die zu mir sagen: Herr, Herr!, in das Himmelreich kommen, sondern die den Willen tun meines Vaters im Himmel. Das will ich nicht weiter ausführen, aber Ihnen gerne zum Nachdenken mitgeben.

Zurück zum ursprünglichen Gedanken: Das Reich Gottes ist überall dort, wo Menschen sind, die zu Jesus gehören. Ist überall dort, wo sich der Wille Gottes durchsetzt, wo der Wille Gottes getan wird. D.h. wenn wir bitten: Dein Reich komme, dann bitten wir darum, dass sich der Wille Gottes in dieser Welt durchsetzt, dass immer mehr Menschen den Willen Gottes erkennen und ihn tun.

Das bringt mich zur nächsten Frage. Was ist der Wille Gottes?

Aus der Bibel können wir darüber einiges erfahren. Ich greife hier nur drei Punkte heraus.
1. Gott will alle. Im 1.Timotheus 2, Vers 4 steht: Gott, (…) will, dass alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen.
Es geht also darum, dass Menschen Jesus kennen lernen. Dass sie gerettet werden. Denn so wird das Reich Gottes ausgebreitet.

2. Gott will Gerechtigkeit. Wenn wir die Propheten des alten Testaments lesen, dann wird deutlich, wie wichtig Gott die soziale, juristische und gesellschaftliche Gerechtigkeit ist.
Sich dafür einzusetzen. Dafür gerade zu stehen. Das ist ein Zeichen für das Reich Gottes.

3. Gott will Liebe. Im Matthäusevangelium Kapitel 22 antwortet Jesus auf die Frage, welches das wichtigste Gebot sei: Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit all deinen Gedanken. Das ist das wichtigste und erste Gebot. Ebenso wichtig ist das zweite: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. An diesen beiden Geboten hängt das ganze Gesetz samt den Propheten.

Dies ist vielleicht das deutlichste und umfassendste Zeichen des Reiches Gottes. Liebe.

Was können wir dazu tun, dass das Reich Gottes kommt?

Nichts.

Das zeigt schon die Bitte: Dein Reich komme – es ist tröstlich dies so beten zu dürfen. Nicht wir müssen es bringen. Nicht wir müssen dafür sorgen, dass das Reich Gottes kommt. Wir bitten. Das Reich Gottes wird kommen – ohne unser Zutun. Durch die Kraft Gottes. Wie gut oder schlecht der Same aufgeht, oder nicht. Es liegt nicht in unserer Macht – oder im Bild gesprochen, nicht in der Macht des Bauern.

Aber säen müssen wir doch?

Nein, müssen wir nicht.

Wir dürfen säen. Gott will uns beteiligen an seinem Werk. Es ist selbstverständlich, dass wir säen, wenn wir Jesus nachfolgen. Auf die eine oder andere Art, wird dabei Saat ausgesät. Wir können gar nicht anders – wenn wir Nachfolger sind.

Auch das empfinde ich tröstlich. Es geht nicht um unsere Leistung. Es geht nicht darum, möglichst vielen das Evangelium zu erzählen. Sondern: Es geht darum Jesus nach zu folgen. Alles andere folgt daraus.

Und wenn das Reich Gottes kommt, was passiert dann?

Dann werden Andere angesteckt Jesus kennen zu lernen, es entsteht Glaube, Gemeinschaft, Liebe, Vertrauen, Hoffnung, Gerechtigkeit und Perspektive.

Lassen Sie uns weiter beten: Dein Reich komme. Ja Jesus, Dein Reich. Amen

Foto von Kitera Dent auf Unsplash

Andreas Peschke

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